Begrüßungsapplaus für Jesus


„Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!“ – Lk 24,36

(Predigt) „… Kürzlich feierte die ‚Geistliche Gemeindeerneuerung’, eine Gruppierung von Christen, in der Menschen besondere Erfahrungen mit dem Hl. Geist machen, auf der Karlshöhe in Ludwigsburg ein ‚Fest zur Ehre Gottes’, wie sie es nannten. Hunderte von Menschen, vor allem auch jüngere, waren zum Gottesdienst versammelt. Ich nahm daran teil. Und da erlebte ich es wieder einmal, dass die versammelte große Gemeinde zu Beginn des Gottesdienstes ausdrücklich Jesus als den lebendigen, gegenwärtigen Herrn mit lang anhaltendem Beifall begrüßte. Können Sie sich das vorstellen? Einerseits berührte es mich etwas komisch, andererseits beeindruckte es mich aber auch.

Ist es nicht so, liebe Gemeinde, dass wir bei jedem Gottesdienst, den wir als Gemeinde Jesu feiern, mit seiner Anwesenheit, mit der Gegenwart des Herrn rechnen können? Ist es nicht so, dass er ganz ähnlich wie damals bei den Jüngern in Jerusalem, an seinem Tag, am Tag seiner Auferstehung, den wir jeden Sonntag feiern, mitten unter uns tritt mit dem Friedensgruß? Freilich tut er es! Freilich im Unterschied zu damals nicht mehr sichtbar. …

Jesus hat den Jüngern damals die Wirklichkeit seiner Auferstehung bewiesen. Er zeigt ihnen seine Hände und Füße – sie können und sollen es sehen: Er ist es wirklich, der am Kreuz hing. Sie können und sollen ihn anfassen. Er ist es wirklich – mit Fleisch und Bein. Er lässt sich ein Stück gebratenen Fisch vorlegen. Er ist es wirklich, der nun auch noch vor ihnen isst. Diese Beweise kommen uns vielleicht allzu massiv vor. Wir haben doch in uns die Vorstellung, dass, wenn es überhaupt nach dem Tod noch weitergeht, es ganz anders weitergehen wird, nicht mehr körperlich, nicht mehr in der Materie verhaftet, sondern entmaterialisiert, geistweise.

Aber Auferstehung heißt nicht weniger als dies, dass Gott dieser seiner Schöpfung in allem, was sie ausmacht, treu bleibt. Auferstehung heißt nicht weniger als dies, dass Gott diese seine Geschöpfe dem Tod entreißt und sie mit allem, was sie sind, mit Geist, Seele und Leib, also auch mit Fleisch und Knochen, mitsamt dem Leib und seinen Bedürfnissen erneuert, vollendet. Und er, Jesus, ist der Erste unter ihnen. …“

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