So hoch und so fern


„Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten. So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsere Übertretungen von uns sein“ – Ps 103,11f

(Predigt) „Nicht nur ein bisschen Gnade soll es sein. Das wäre auch schon etwas, etwa wie ein Regenschirm, der zunächst schützt, aber nichts mehr hilft, wenn das Unwetter richtig losbricht. Sondern himmelhoch soll uns die Gnade Gottes schützend überwölben. Und nicht nur ein wenig Abstand soll zwischen das Unrecht, das wir begangen haben, und uns kommen. Das wäre auch schon etwas; dann würde uns unser Gewissen vielleicht nicht mehr unausgesetzt plagen in Erwartung des Gerichtes Gottes. Sondern eine Welt soll dazwischen liegen, so, wie zwischen Morgen und Abend, also zwischen Sonnenaufgang und –untergang, nämlich zwischen Ost und West. Und das heißt schlicht und ergreifend: Unsere Übertretungen haben überhaupt nichts mehr mit uns zu tun, gehen uns nichts mehr an. …“

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