Hoffnungsträger


„Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden“ – Röm 8,19

(Predigt) „… Die biblische Botschaft für den heutigen Sonntag zeigt uns die tiefsten Zusammenhänge auf, mit denen wir es hier zu tun bekommen: ‚Die Schöpfung ist unterworfen der Vergänglichkeit ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat.’ D.h. über der ganzen Schöpfung liegt es wie ein Bann; wir können auch sagen: es ist als Gericht Gottes über sie verhängt. ‚Weltgericht’ – so heißt das Leitwort für den heutigen Sonntag. Und wer hat dieses Gericht über die Schöpfung heraufbeschworen? Wir Menschen sind es, wir in unserer Gottlosigkeit, in unsrem sündhaften Leben, wobei an Umweltsünden zu denken ist, aber beileibe nicht nur daran. Und es ist nicht damit getan, dass wir die eine oder andere Umweltsünde anprangern bei uns selbst oder bei anderen. Wir müssen schon umfassender mit uns selbst, mit der Menschheit ins Gericht gehen. Durch uns ist die ganze Schöpfung in Mitleidenschaft gezogen. Durch Adams Fall – wie es in einem alten Lied heißt – , durch die Verfehlungen des Adam und der Eva, die in jedem von uns stecken, ist es auch soweit gekommen, dass Tiere ihr Leben lassen müssen zur Ernährung der Menschen – das gehört nicht zur ursprünglichen Schöpfung. Ebensowenig gehört dazu, dass unter den Tieren selbst Feindschaft herrscht, dass der Wolf die Schafe reißt und der Fuchs die Hühner holt.

Aber nun ist hier gleich noch etwas hinzugefügt: ‚doch auf Hoffnung.’ Dies alles soll nicht so bleiben. Der Tag wird kommen, an dem dieser Gerichtsbann aufgehoben, an dem ein großes Aufatmen durch die ganze Schöpfung gehen wird. Es wird der Tag der Befreiung und Erlösung sein. Und es gibt auch schon den Hoffnungsträger, an dem diese Heilserwartung festgemacht werden kann. Viele sind es, viele Hoffnungsträger, und in aller Welt sind sie inzwischen zu finden. Es sind diejenigen, die Kinder Gottes heißen und es auch sind. Ja, das Verhängnis über der ganzen Schöpfung kommt vom Menschen. Wunderbarerweise darf nun auch wieder in gewisser Weise vom Menschen, nämlich vom geheilten und erneuerten Menschen Erlösung erwartet werden für das Ganze der Welt. …“

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