Drewermann/Lüdemann


„… er ist auferstanden, wie er gesagt hat …“ – Matth 28,6

(Predigt) „…’Ohne leibliche Auferstehung ist Jesus glaubwürdiger’, so war kürzlich ein Artikel in den Stuttgarter Nachrichten überschrieben. Es war die Aus­sage eines evangelischen Theologieprofessors, die er in einem Interview gemacht hatte. Nachdem auf katholischer Seite der berühmte Eugen Drewermann schon seit längerem die leibliche Auferstehung Jesu bestreitet, hat die evangelische Seite nun ihren Gerd Lüdemann, der dasselbe tut. Zugute halten muss man beiden, dass es ihnen um die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft geht. Diese Botschaft, so meinen sie, muss doch dem Wahrheits­bewusstsein heute lebender Menschen entsprechen, muss die­sem Wahrheitsbewusstsein vermittelbar, ihm kompatibel sein. Das sei aber eine Aussage wie die von der leiblichen Auferstehung eines Toten nicht.

Die Lösung für den Umgang mit solchen Aussagen der Bibel könnte dann z.B. so aussehen: wir verstehen sie nicht mehr im wörtlichen Sinn, sondern als bildhafte Aussagemittel, mit denen nur veranschaulicht wird, was eigentlich gemeint ist. Nur, so müssen wir nun gleich dagegen fragen: Was wäre das Eigentliche der Osterbotschaft, wenn die leibliche Auferstehung Jesu als Aussage-Inhalt wegfällt?

Ein bedeutender württembergischer Kirchenmann, der vor rund 200 Jahren auch in meiner Heimatstadt Herrenberg gewirkt hat, Friedrich Christof Oetinger, hat das Wort geprägt: ‚Leiblichkeit ist das Ende der Wege Gottes.’ Mir selber ist es ganz wichtig geworden und Ihnen vielleicht auch, dass wir laut biblischer Bot­schaft in und mit unserem Leib einschließlich alles Körperlichen ganz ernst genommen sind bei Gott. Wir sind von Gott so ge­schaffen. Gott sorgt für uns und kümmert sich um uns in und mit unseren leiblichen, gerade auch körperlichen Nöten. Jesus heilt Kranke und weckt Tote auf. Und nun kommt mit Karfreitag und Ostern das Größte hinzu: Gott erlöst uns in und mit unserem Leib und wird uns, so wie es an Jesus selbst geschehen ist, aus dem Tod zu einem Leben in neuer, vollendeter, ich möchte sa­gen: körperlicher Leiblichkeit erwecken …“

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