Das Wunder-vollste


„Und Jesus sprach zu ihm, wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.“ – Joh 4,48

(Predigt) „… Jesus gibt dem Mann einen überraschenden Bescheid. Nicht zum ersten und nicht zum letzten Mal reagiert Jesus so. Am Schluss des Johannesevangeliums sagt er zu Thomas das bekannte Wort: ‚Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben.’

Es ist ja einerseits ein schöner Zug von uns, wenn wir die Hilfe, die wir von Jesus erbitten, hier und jetzt erwarten. Jesus muss uns aber darauf vorbereiten, dass dies je nach dem auch nicht möglich sein wird. Was ist dann mit unserem Glauben? Was ist mit unserem Glauben an ihn, wenn die großen Erfahrungen bis auf weiteres ausbleiben, wenn wir bis auf weiteres nichts zu sehen bekommen? Was ist, wenn es doch traurig ausgeht, wo wir gebetet und gehofft hatten? Sind wir dann schnell fertig mit ihm, oder kann unser Glaube an ihn noch eine andere Tiefe und Weite bekommen?

Letzten Endes bereitet Jesus uns mit diesem Einspruch auf den Weg vor, den er bald gehen wird; auf den Weg, auf dem dann auch an ihm selber in der tiefsten Not, in Todesnot, kein Wunder geschehen wird; auf den Weg, der trotzdem, ja, der gerade so ein Weg der Herrlichkeit, ein Weg seiner Verherrlichung sein wird.

Lassen auch wir uns diese hart erscheinende Korrektur von Jesus gefallen. Lassen wir uns wegholen von einem bloßen Wunderglauben. Lassen wir uns hinführen zu einer Glaubensverbundenheit mit ihm, in der wir ihm nachgehen auf seinem Weg. Dieser Weg wird gerade dann, wenn keine Zeichen und Wunder zu sehen sind, der wunder-vollste sein, der wundervollste für uns …“

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