Frisch, fromm, fröhlich, frei


Ökumenischer Gottesdienst bei der Sportgemeinde Stuttgart-Weilimdorf

(Predigt) „… Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mitbekomme, dass auch unter Spitzensportlern Christen sind, Menschen, die mit Gott und seiner Macht rechnen. Wenn etwa ein Fußball-Spieler nach dem Torschuss mitten auf dem Spielfeld auf die Knie sinkt und offensichtlich ein Dankgebet zum Himmel schickt. Wenn ein Sprinter ein Kreuz schlägt, bevor er an den Start zum 100m-Endlauf geht, oder eine Tennis-Spielerin, bevor sie zum Match-Ball aufschlägt. Es beeindruckt mich, wenn ein koreanischer Fußballer, der in der deutschen Bundesliga spielte und mit einem bösen, absichtlichen Foul für längere Zeit außer Gefecht gesetzt wurde, auf rechtlich durchaus angezeigte Schritte gegen den anderen Spieler verzichtet, weil er das als Christ nicht mehr nötig hat.

Auch bei der Leichtathletik-WM haben wir in dieser Hinsicht wieder unsere Beobachtungen machen können. Da waren beispielsweise die amerikanischen Läufer Mike Marsh, Leroy Burrel und Carl Lewis. Mit großer Selbstverständlichkeit sprechen sie von ihrem Glauben, der für ihr Sportler-Leben und für ihr Leben überhaupt offensichtlich von einschlägiger Bedeutung ist.

Nach dem 100m-Finale gab es ein Interview mit Carl Lewis. Er war natürlich enttäuscht. Aber er wirkte keineswegs entmutigt. Nach seinen Zukunftsplänen befragt, sagte er am Schluss, er wolle abwarten, was der Herr mit ihm vorhabe. ‚The Lord’ sagte er, der Herr. Ich hörte es klar und deutlich. So viel Englisch kann ich noch. Wissen Sie, was der deutsche Übersetzer daraus machte? Carl Lewis wolle abwarten, was ‚das Schicksal’ mit ihm vorhabe. Das Schicksal! Ich fand das sehr schade. Sind wir bei uns schon so weit, dass an die Stelle des Herrn das Schicksal getreten ist?

Ich habe dann nachgeforscht, was da sonst noch in dieser Richtung bei der Leichtathletik-WM gelaufen ist. Die amerikanischen Spitzensportler konnte man auch bei einer missionarischen Veranstaltung am 18. August, dem wettkampffreien Mittwoch, auf dem Killesberg erleben. Hauptsächlich junge Leute waren dabei, etwa 1000. ‚Lay Witnesses for Christ international’ heißt die dahinterstehende Organisation: Laien-Zeugnisse für Christus, international. …

Zur selben Zeit an diesem wettkampffreien Mittwoch fand in der Athletenkirche ein Gospelkonzert statt. … Am Ende ihres Auftritts ermutigte die Sängerin die Teilnehmer, sich Jesus Christus anzuvertrauen.

Ich möchte mich ihr anschließen. Was hat man davon? Der Glaube an Jesus Christus macht frei. Das vierte ‚F’ in dem bekannten Sportler-Wahlspruch steht ja für „frei“. Freiheit – eines der großen Worte der christlichen Botschaft. ‚Wenn euch nun der Sohn frei macht, seid ihr wirklich frei’ – so ist es in unserer alten Oswaldkirche groß angeschrieben. Wir wissen, welche ungeheure Bedeutung im heutigen Sport die mentale Seite spielt. Wir können uns vorstellen, wie schwierig es auch im Sport wird, wenn Belastungen da sind. Wer frei ist, kann seine Gaben und Kräfte entfalten, der kann zu großer Form auflaufen. Christus befreit. Er befreit auch zu Höchstleistungen im Sport. Er befreit vor allem auch zu sportlichem, fairem Miteinander, zu echter Menschlichkeit in einer Welt, in der es so leicht und so oft unmenschlich wird.

In diesem Sinn wünschen wir nun unserer Sportgemeinde Weilimdorf und allen Gästen einen schönen Festsonntag – frisch fromm, fröhlich, frei. Amen.“

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