Glaube, Liebe, Gebote


„Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten“ – 1 Joh 5,1f

(Predigt) „… Damals wie heute suchen viele den Weg zu Gott und zu einer höheren Stufe des Menschseins an Jesus vorbei. Ihr werdet das Göttliche, das euch hilft und erhebt und verändert, doch nicht in diesem Jesus und seinem Weg suchen, schon gar nicht in seinem erbärmlichen Ende am Kreuz, hieß es. Das verunsicherte die Christen damals. Ähnliche Ansichten verunsichern uns heute. Aber nun erhalten wir diese geradezu grandiose Bestätigung: ‚Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren.’ ‚Von Gott geboren’ – höher hinaus geht’s offensichtlich nicht. Weiter kann es niemand bringen. Näher kann Gott niemand stehen. Damit sind wir in einen Adelsstand besonderer Art erhoben. Freuen wir uns also; richten wir uns neu ein im Glauben an Jesus; lassen wir diesen Glauben unser Ein und Alles sein.

Zum Glauben gehört die Liebe. Das ist das Zweite, worin wir durch die heutige Botschaft bestärkt und bestätigt werden. Zunächst: Es ist nur natürlich, dass Kinder ihre Eltern, ihre Erzeuger, lieben. Und so ist es auch das Allerselbstverständlichste, dass wir, wenn wir aus Gott geboren sind, diesen Gott als unseren Erzeuger lieben. Aber diese Liebe zu Gott, unserem Erzeuger, schließt dann doch wohl auch alle ein, die ebenfalls von ihm erzeugt sind, also unsere Glaubensgeschwister. Genau so ist es! Jenen anderen, die den Weg zu Gott und zu einer höheren Stufe ihres Menschseins an Jesus vorbei suchen, wird die Liebe zum Nächsten zweitrangig oder gleichgültig. Sie haben viel zu viel mit sich selbst und ihresgleichen zu tun. Wir als Christen, als die, die aus Glauben an Jesus leben, sind davon entlastet und können uns unseren Geschwistern liebevoll zuwenden, und zwar nicht nur den sympathischen, nicht nur den Gleich- oder Ähnlich-Gearteten.

Ein Drittes: Die rechte Geschwister-Liebe zeigt sich darin, dass wir dabei immer zugleich Gott und seine Gebote im Sinn haben. Jene anderen, die den Weg zu Gott und zu einer höheren Stufe ihres Menscheins an Jesus vorbei suchen, konnten und können sich doch tatsächlich zu der Meinung versteigen, auf Gottes Gebot komme es nicht mehr so an. ‚Liebe’ wird dann in solchen Zirkeln und Gruppierungen beispielsweise so verstanden, dass man das 6. Gebot nicht mehr ernst nehmen muss: Du sollst nicht ehebrechen. Man fühlt sich erhaben, hinausgehoben über die Welt, die die Gebote noch nötig hat, und nimmt sich Entsprechendes heraus. Es kommt zu libertinistischen Lebensformen, und man meint, man tue einander Gutes damit. Als Christen, die ihr Heil von Jesus erwarten, wissen wir uns weiterhin, ja noch nachdrücklicher als je zuvor, an Gottes Gebote gewiesen und dazu aufgerufen, sie zu halten. Und indem wir das tun, nur in der Gebundenheit an Gottes Gebote erweisen wir den Kindern Gottes die Liebe, die ihnen zusteht. …“

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