„Darum, liebe Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind …“ – Apg 6,3
(Predigt) „… Das ist also die Geburtsstunde der Diakonie als eines eigenständigen, zweiten Dienstbereichs in der christlichen Gemeinde. Inzwischen und besonders bei uns heute ist dieser Bereich geradezu zum Aushängeschild der Kirche geworden. Auch hier bekommen wir Überraschendes zu hören, nämlich bezüglich der Qualifikationen, die bei Mitarbeitern im diakonischen Dienst gegeben sein sollen. Erinnern wir uns? Guter Ruf, voll heiligen Geistes und Weisheit. Braucht’s das wirklich, um bedürftige Gemeindeglieder mit Essen zu versorgen? Fragen wir weiter: Braucht’s das, um einem Kranken den Verband zu wechseln und ihn richtig zu betten, braucht’s das bei der Grund- oder Behandlungspflege eines alten Menschen?
Liebe Gemeinde, nach allem, was Sie und ich wissen, können wir nur sagen: Unsere Mitarbeiter in der Diakonie sind neben ihrem fachlichen Können sehr wohl mit diesen Qualifikationen gefordert. Mit ihrem guten Ruf: Was müssen sie sich alles anhören! Wie werden unsere Mitarbeiterinnen oft von Männern angemacht! Wie unterschiedlich sind die Verhältnisse, in die sie kommen. In welche Versuchungen können diakonische Mitarbeiter kommen, z.B. sich Geschenke zu erschleichen. Mit ihrer Weisheit sind sie gefordert: Welche Weisheit gehört dazu, mit bedürftigen Menschen so umzugehen, dass sie ihre Würde behalten oder auch umgekehrt, dass sie in ihren Erwartungen nicht maßlos werden; auf Menschen unterschiedlichster Prägung und Lebensart einzugehen; schwierigen Menschen in der richtigen Weise zu begegnen. Und auch geistlich sind diakonische Mitarbeiter gefordert: Wie sollen sie im ganzheitlichen Sinn zum Leben helfen mit wirklicher Liebe und Geduld, mit der Bereitschaft, auch niedrigste Dienste zu tun, wie sollen sie trösten und ermutigen, Glaubensimpulse und Stärkung im Glauben vermitteln, wenn nicht der lebensspendende Hl. Geist in ihnen und durch sie wirkt, wenn nicht in ihnen selber der Glaube lebt, wenn sie nicht Jesus und seine dienende Liebe im Herzen tragen?
So wollen wir auch in Zukunft darauf achten, dass wir für unsere Diakoniestation nach Möglichkeit geistlich motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen, und wir sind in diesem Zusammenhang sehr dankbar für die Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk in Schwäbisch Hall, das uns in dieser Ausrichtung bestärkt und uns immer wieder solche Mitarbeiter vermittelt. …“