Trinität


„Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! …“ – Jes 6,3ff

(Predigt) „…Heilig ist er, unser Gott – Gott, der Vater – geschieden, unberührt von allem Bösen, Dunklen, Zerstörerischen; reines Licht, ganz und gar gut. Die heile Welt zwar gibt es nicht; es gibt sie nicht mehr und noch nicht wieder, da haben die Skeptiker und Kritiker unseres Glaubens recht. Aber ihn, den heiligen Gott gibt es sehr wohl. Er ist der Herr Zebaoth, d.h. der Herr der Heerscharen; alle Heere des Himmels stehen ihm zu Gebote, um der Macht der Finsternis entgegenzutreten und die Werke des Teufels zu zerstören.

Und er lässt von sich hören und sehen. ‚Alle Lande sind seiner Ehre voll.’ Können wir das den Serafen abnehmen? Keine Spur von Gottes Ehre, sagen viele und weisen auf unsere Welt voller Unrecht und Unglück hin. Wollen auch wir Gott so ignorieren und verachten, liebe Gemeinde? Sagen uns die Wunder der Schöpfung nichts? Sagt es uns nichts, wenn ein Kind gesund auf die Welt kommt? Sagt es uns nichts, wenn ein Volk wie das unsrige aus einem totalen Zusammenbruch heraus in den vergangenen 4 Jahrzehnten wieder so in die Höhe gekommen ist? Auch wenn es uns jetzt schlechter geht, so doch immer noch auf relativ hohem Niveau; das ist doch einfach wahr. Sagt uns das, was wir vor drei Jahren fassungslos staunend erlebten, schon nichts mehr: wie die menschenverachtenden Systeme des Ostblocks auf einmal am Ende waren und die unterjochten Völker freigeben mussten? Wie würde es in unserer Welt erst aussehen und zugehen, wenn ER, der Heilige, Gott Vater, nicht ständig segnen und mehren und Unglück verwehren würde?

Heilig ist er, unser Gott – Gott, der Sohn, durch den uns die Sünden vergeben und wir gereinigt werden von aller Ungerechtigkeit. Das kommt in den Blick, wenn wir Jesaja bei seinem Berufungserlebnis nun weiterbegleiten. Er muss befürchten, dass er diese Begegnung mit dem heiligen Gott nicht überleben wird. ‚Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen.’ Im Angesicht Gottes wird uns bewusst, wer wir sind. Wir sind unrein; wir bringen Unreines hervor. Gerade in unserem Reden zeigt sich das. Wir denken daran, was später dann Jesus vom Menschen gesagt hat: ‚Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein. Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.’ Was Jesaja ausspricht, ist nichts anderes als ein Sündenbekenntnis. Daraufhin erlebt der Prophet das Wunder der Vergebung: mit glühender Kohle vom Rauchopfer-Altar, der im Tempel-Inneren steht, wird sein Mund angerührt. Das tut sicher einerseits momentan sehr weh, aber andererseits bringt es die ersehnte Reinigung. Tatsächlich erfährt er in Verbindung damit den Zuspruch der Absolution: ‚Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.’ Glühende Kohle vom Altar – im Nachhinein erkennen wir: es war Glut von der Liebesglut Gottes des Sohnes, die diese Reinigung bei Jesaja vollbrachte. Der Altar, und d.h. der Opfertisch steht nach wie vor im Mittelpunkt unserer gottesdienstlichen Räume. Aber alle Opfer aus früherer Zeit weisen hin auf das eine Opfer und sind aufgehoben in dem einen Opfer, das ER, der Sohn brachte, das er selber war, ist und bleibt. Dieses Opfer wiegt unsere Verfehlungen auf, und seien sie noch so schwer gewesen. Im Feuer seiner Liebe müssen alle unsere Sünden vergehen. Die Glut dieser Liebe brennt tödliche Wunden, den Biss der Schlange aus, lässt uns davonkommen und heil werden.

Heilig ist er, unser Gott – Gott, der Heilige Geist. ‚Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?’ hört Jesaja Gott, den Herrn selbst fragen. Und er antwortet: ‚Hier bin ich, sende mich.’ Ja, hier kommt der Hl. Geist in den Blick. Denn er ist die Kraft, in der Menschen bereit und fähig werden, als Boten Gottes Dienst tun und das aufgetragene Zeugnis ausrichten. …“

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