Noch kein Ende


„Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende“ – Kll Jer 3,22

(Predigt, Konfirmation) „… Ich denke, es ist das größte Glück für den Menschen, wenn er Gott erkennt; wenn er zu ihm findet im Glauben, sich vertrauens­voll an ihn wenden kann und dabei eines weiß: dieser Gott ist ein barmherziger Gott, und seine Barmherzigkeit hat auch im ex­tremsten Fall noch kein Ende. Es war mein Anliegen, unsere Konfirmanden im Konfirmandenunterricht in diesem Sinn noch mehr mit Gott vertraut zu machen. Ein Mosaiksteinchen sollte dabei z.B. auch das Schlussgebet sein, das wir immer gemeinsam gesprochen haben, und das ihr, liebe Konfirmanden, auch künftig jederzeit für euch selbst oder mit anderen wiederholen könnt: ‚Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.’ Allmächtig und barm­herzig – das ist es!

Barmherzigkeit – wann ist das eigentlich gefragt? Wann ist das dran? Wann erhofft sich jemand Barmherzigkeit? Oder umge­kehrt: Wann sieht sich jemand herausgefordert, Barmherzigkeit zu üben? Ich sehe drei Situationen dafür:

1. Wenn Menschen in Not, in Unglück gekommen sind und sich schlecht oder gar nicht mehr selber helfen können: Armut, Be­hinderung, Krankheit, Versagen, Scheitern, Altersschwäche. Wird sich jemand erbarmen und uns helfen?

2. Eine Steigerung: Wenn Menschen sich ins Unrecht gesetzt haben, etwas versäumt, etwas falsch gemacht haben, in Böses hineingeraten sind. Wir wissen alle, wie schnell uns das passieren kann in Gedanken, in Worten und auch in Taten. Werden wir Erbarmen finden? Werden uns die, die im Recht sind, barmherzig begegnen?

3. Eine nochmalige Steigerung: Wenn Menschen etwas falsch gemacht haben und als Folge davon in Not und Elend gekommen sind, wenn man also sagen kann: die sind selbst schuld an ihrem Unglück. Auch das kennen wir nur zu gut. Wird es dann noch jemand geben, der sich verständnisvoll, liebevoll und hilfsbereit um uns kümmert? Wird es dann noch Barmherzigkeit für uns geben? …“

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