Kopfsache


Davids Ehebruch und Blutschuld – 2 Sam 11f

(Predigt) „ … Diese berühmt-berüchtigte Geschichte von David veranschaulicht uns den Wochenspruch: Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Die Kopfsache, um die es dabei geht, begegnet uns dreifach: Kopf oben, auf den Kopf zu und Kopf hinunter.

Erstens also: Kopf oben. Uns Menschen ist ggf. jedes Mittel recht, damit wir den Kopf oben behalten und als ehrenwerte Leute gelten können. Erst recht gilt das für den König von Israel, der zugleich oberster Richter ist und Gottes heiliges Recht zu verwalten hat. Vollkommen in Ordnung ist allerdings, dass König David in Mehrehe lebt; er hat gewissermaßen einen Harem. Gott selbst hat ihn damit beschenkt, reich gemacht. Aber nun fällt sein Auge eines Tages auf Bathseba, die schöne Frau des Uria, des Offiziers fremder Herkunft, der sich gerade im Kriegsdienst für Israel befindet. König David nimmt sich diese Frau. Sie wird schwan­ger. Ehebruch mit Folgen. Jetzt gut‘ Nacht! David beor­dert den Uria nach Hause. Aber der rührt vor lauter Soldatenehre seine Frau nicht an. So scheitert dieses elegante Vertuschungs­manöver. Daraufhin gibt David seinem Feldherrn Befehl, es so einzurichten, dass Uria bei der nächsten Kriegshandlung fällt. Mord auf Umwegen. So, jetzt kann der König die junge Witwe in aller Form zu sich nehmen, in allen Ehren Vater des Kindes werden, und alles ist in bester Ordnung. Liebe Gemeinde! Was wir alles daran setzen, daß doch wenigstens der Schein unserer Ehrbarkeit gewahrt bleibt, vor den anderen, vielleicht sogar vor uns selbst und wir den Kopf obenbehalten können. Notfalls gehen wir dafür über Leichen.

Ein Zweites: Auf den Kopf zu. Wenn wir Glück haben, schickt Gott uns einen, der uns auf den Kopf zusagt, was mit uns los ist. …

Ein Drittes: Kopf hinunter. Wenn es gut geht, werden wir bereit, den Kopf hinunterzutun. …“

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